Monat: Februar 2025

  • Englisch als «Amtssprache» steht der Wissenschaft im Weg 

    Endlich spricht ein junger Akademiker [1] aus, was mich im Wissenschaftsbetrieb schon lange stört: der angloamerikanische Kulturimperialismus. Die Muttersprache von 95 Prozent der Weltbevölkerung ist nicht Englisch; aber heute muss jeder Wissenschafter auf Englisch publizieren, wenn er wahrgenommen werden will. 

    Der Turmbau zu Babel, unbekannter Künstler, 17./18. Jahrhundert (Wikimedia Commons)

    Englisch ist in den Wissenschaften nicht etwa die lingua franca, sondern die Amtssprache, ja: die Hochamtssprache. Für Forscher mit anderer Muttersprache ist das ein Spiessrutenlauf, wenn nicht gar eine unüberwindbare Hürde. Papers von Autoren, für die Englisch eine Fremdsprache ist, werden laut einer Studie des japanischen Biologen Tatsuya Amano zweieinhalb Mal so oft abgelehnt wie die von englischsprachigen, «simply because certain language standards weren’t met». Amano weist darauf hin, «dass die Wissenschaft viel zu verlieren hat, wenn sie die durch Sprachbarrieren verursachten Ungleichheiten ignoriert». Er fordert darum mehr Unterstützung in den wissenschaftlichen Institutionen für Autoren fremder Muttersprache, durch Lernpartner und durch Zugang zu hochwertigen Übersetzungsprogrammen. 

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  • Too big to fail ist tot, es lebe die verkleinerte Bank

    Wenn Banken ihr Eigenkapital nicht so erhöhen wollen, dass es das von ihnen eingegangene Risiko absichert, bleibt nur die Zerschlagung von «too big to fail»-Banken.

    Bildgrundlage von Ank Kumar (Wikimedia Commons)

    Dass überbezahlte Top-Prädatoren wie der Häuptling der UBS sich gegen die Forderung nach Eine Erhöhung ihres Eigenkapitals wären und behaupten, das würde ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährden [1], ist nicht weiter erstaunlich – solche Leute haben schon immer auf Kosten von vielen anderen gewirtschaftet und bei missglückten Hochseilakte stets nach grossen bunten Fallschirmen geschrien, die sie auch meist bekommen haben, weil ihresgleichen in der Politik dafür gesorgt hat. Das Wirtschaftssystem hat das bisher einigermassen verkraftet; doch inzwischen hat das Risiko eines Zusammenbruchs der UBS ein Ausmass erreicht, dass die ganze Schweiz existenziell treffen könnte. 

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  • Der richtige Mann zur falschen Zeit

    Über die Unmöglichkeit, anständig zu reagieren, wenn eine auf Krawall gebürstete Rechte das nicht will. Gute Analyse in der heutigen «Republik» [1]. Doch was nun?

    Foto: Joan Minder/Republik

    Müsste ich bewerten, welche Papabili aus meinem politischen Spektrum sich für den Job in der Schweizer Regierung besonders eignen, wäre Beat Jans unter den allerersten. Er will Lösungen gemeinsam erarbeiten, damit sie tragfähig sind, und er ist ausgesprochen anständig in Diskussionen; auch wenn diese heftig werden, verliert er nicht seine gewinnende Art. So habe ich ihn vor vielen Jahren als Mitglied der ziemlich bunten agrarpolitischen Allianz kennengelernt, und dafür schätze ich ihn bis heute sehr.

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