Schlagwort: Algorithmen

  • War die EU je für uns gedacht?

    Die europäische Vereinigung entstand, so die Legende, aus dem Wunsch der Politiker nach dem Zweiten Weltkrieg, durch wirtschaftliche Verflechtung der Länder künftige Kriege zu verhindern, sozusagen Frieden durch gegenseitige Abhängigkeit.

    Der erste Schritt auf diesem Weg war die 1951 gegründete Montanunion, die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, zu jener Zeit zwei Grundlagen der Rüstung. [1]

    74 Jahre später rüsten sich die im EU-Ministerrat versammelten Regierungen und die von ihnen alle vier Jahre ausgeknobelte EU-Kommission für den Krieg, wahrscheinlich auch so ein Friedensprojekt…

    Der Webfehler lag von Anfang an beim Primat der Wirtschaft, die Menschen blieben ökonomische Manövriermasse. Zwei Beispiele hierfür, die weniger ins Auge stechen:

    Mit vermeintlich guten Regelungen gegen fake news im Internet hebeln die europäischen Regierungen via EU-Beschlüsse den freien Meinungsaustausch aus – ohne einklagbare Zensur, ganz einfach mit Algorithmen. Du darfst zwar im Internet schreiben, was du willst, es verschwindet einfach in die Unsichtbarkeit, wenn du was «Falsches» schreibst. [2]

    Gleichzeitig sind die europäischen Regierungen vollkommen ausserstande, die schleichende, aber systematische Vergiftung der Bevölkerung auch nur zu reduzieren, geschweige denn zu verbieten. «Ewigkeitschemikalien» (PFAS) sind für die industrielle Massenproduktion von mehr oder weniger nötigen Dingen derart probat und profitträchtig, dass kaum ein Regierender es wagt, mit mehr als schönen Worten dagegen vorzugehen. [3]

    Es geht in Europa, genau so wie in den USA, um die grossen Gewinne für ein paar wenige, koste es uns halt, was es eben koste…


    Quellen:

    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Europäische_Gemeinschaft_für_Kohle_und_Stahl

    [2] https://www.nachdenkseiten.de/?p=140914

    [3] https://www.infosperber.ch/gesundheit/public-health/nach-tests-pfas-im-politikerblut-omnipraesent/

  • Das Reden über «künstlichen Intelligenz»statt über die Logik dahinter

    Brigitta Garcia Lopez hat unlängst ihren Job als – geniale! – Illustratorin bei der «Handelszeitung verloren. Zu einem jüngst von dieser Zeitung maschinell generierten Bild schreibt sie:

    «Billige KI-generierte Bilder, die oft als unnatürlich und verstörend empfunden werden, erwecken den Eindruck, dass den Lesern nicht viel Wert beigemessen wird. Diese Bilder geben Anlass zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich ihrer Qualität und Ästhetik und sind darüber hinaus ethisch bedenklich. Datenschutzrisiken im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI sind ebenfalls ein Thema. Die Diskussion über den Einsatz dieser Technologie ist von grosser Bedeutung, hinzu kommt die noch nicht abschliessend geklärte Frage des Urheberrechts.
    Dieses Bild erinnert mich an Stile und Ästhetiken, die in der Vergangenheit mit dem Faschismus in Verbindung gebracht wurden. Was denkt ihr darüber? Seht ihr das auch?»

    Bild: HZMontage/Midjourney, https://www.handelszeitung.ch/politik/das-sind-die-to-dos-fur-bundesbern-sozialwerke-649602

    Ja, das war spontan auch mein Gedanke, als mich das Bild ansprang. Es gibt aber auch eine Parallele hinter dem Visuellen, und die beschäftigt mich noch mehr: Die implizite Logik der «künstlichen Intelligenz» – ein beschönigender Newspeak-Begriff, dem wir sprachlich immer entgegentreten sollten – ist jener des Faschismus verwandt und wird sich entsprechend auswirken, wenn sie nicht in demokratisch bestimmte Schranken gewiesen wird – und eben dies ist bis heute nicht in Sicht, was immer die EU und andere Staaten versuchen mögen.

    Die Macht hinter den Algorithmen ist bereits grösser und konzentrierter und ferner von gesellschaftlicher Kontrolle als es je eine Macht war, und sie kann – wie bei Facebook – auf unser Mitmachen zählen, weil alles so schön bunt und bequem ist und weil uns zunehmend gar keine Wahl mehr bleibt. Am Ende sind wir vollkommen austauschbar, bis hin zur automatischen Entsorgung, wenn das System uns nicht mehr braucht. Das ist die faschistische Perversion (oder Vollendung?) des industriellen Paradieses.
    Ist Brigitta von der Handelszeitung gefragt worden, ob sie einverstanden sei damit, als Illustratorin durch eine Maschine ersetzt zu werden? Natürlich nicht. Eben; in einer demokratischen Gesellschaft wäre es selbstverständlich, dass sie darüber mitbestimmt.

    PS:
    Mich beunruhigen nicht zuletzt einige der tröstenden Kommentare unter Brigittas Facebook-Post, die den Wandel für unausweichlich nehmen.

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