
https://diepresse.com/home/ausland/5243574/Groesster-Teil-der-Adriabucht-von-Piran-gehoert-Slowenien
Deeskalation um die Krim seitens der EU: ja [2]. Dass aber Russland eine erneute Volksabstimmung auf der Krim zuliesse, scheint mir weit hergeholt. Es wäre klüger, zu akzeptieren, dass die Krim weiterhin russisch bleibt, da es keinen Plan gibt, dies auf akzeptable Weise zu ändern.
Wichtiger scheint mir, dass die EU beim Zugang der Ukraine zum Asowschen Meer den Fehler nicht wiederholt, den sie beim Meerzugang schon einmal gemacht hat: beim EU-Beitritt Kroatiens.
Kroatien hatte sich in seiner Geschichte einen grossen Teil der östlichen Balkanküste unter den Nagel gerissen, zum Schaden von Serbien (das ohne Montenegro keine Küste mehr hat), von Bosnien-Herzegowina (das nur dank eines österreichischen Kaisers 20 km Küstenlinie hält) und von Slowenien, dessen Schifffahrt vor 47 km Küste teilweise von Kroatiens Goodwill abhängt.
Zu recht hatte Slowenien sein Veto gegen den EU-Beitritt Kroatiens erklärt, und zu unrecht hatte die EU Slowenien unter Druck gesetzt und die Lösung des Zwists durch ein Schiedsgericht versprochen – ein Gericht, von dem sich Kroatien unrechtmässig verabschiedet hat, als sich abzeichnete, dass Slowenien Recht erhielte. Hätte Slowenien an seinem Veto festgehalten, hätte Kroatien freie Schifffahrt zugestehen müssen, was es heute noch immer verweigert.
Die Situation im Asowschen Meer ist vergleichbar, und es ist absolut unhaltbar, dass Russland seinem Nachbarn die Schifffahrt zwischen ukrainischen Küsten untersagen will. Wenn die EU ausgerechnet hier nachgäbe, würde der Konflikt auf lange Sicht unlösbar.
Quellen:
[1] Zuerst publiziert auf Facebook
[2] Andreas Zumach auf Infosperber: «Wie sich der Konflikt um die Krim entspannen lässt»
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