Gottlob, das Klima ist nicht das Problem, sondern der Missbrauch einer Schülerin, die sich für das Klima wert.
Echt jetzt?!
Man würde sich besser die Frage stellen, warum all die Obergockel und Oberhennen, die angeblich als «Elite» unsere Geschicke in den Orkus leiten, sich noch immer ungestraft frei bewegen können, wo doch offensichtlich ist, dass die alle einen ganz heftigen Knall in der Birne haben.
Aber nein, der neuste Medienhype besteht jetzt darin, dass man über eine Schülerin (und ihre Eltern) herfällt, die sich dem Irrsinn entgegenstellt: Die tut das ja nur, weil sie Asperger hat, also krank ist, also eh nicht richig tickt, nödwahrnöd…
Das hat die Elite wieder fein hingekriegt: Dass nun viele diesen pseudokritischen Scheiss nachplappern und teilen und mit eigenen Bedenken würzen, Missbrauch eines Kindes und ui ui ui, gällezi, schono schlimm…
Schlimm ist einzig, dass sich noch immer so wenige Menschen auflehnen gegen die Zerstörung der Welt durch eine extrem kleine und extrem rücksichtslose Minderheit von Typen, die ihren Hals nicht voll genug kriegen, und die das nur tun können, weil so viele Menschen sich dem noch immer nicht entgegen stellen.
Diskussion dazu auf Facebook:
Irmy: Ja und jein.
Man darf nun nicht zu sehr auf 1 Gesicht fokussieren und das Kind damit instrumentalisieren. Hier ist schon Vorsicht geboten. Angeblich waren die Eltern ja zunächst sehr dagegen. Dass sie das so will und auch durchzieht passt durchaus zum Erscheinungsbild des Asperger (Begabung/Passion in einzelne spezielle Richtungen). Inwieweit hier diverse Zugpferde von ihr „Besitz ergreifen“ mag schon zu hinterfragen sein.
Billo: Richtig – es ist bloss nicht das Hauptproblem.
Irmy: Aber auch eines. Darüber muss gesprochen sein. Inszenierte angebliche begeisterte Zuseher sind dann schon ein Schritt zu viel.
Billo: Was für ein Verbrechen, in solchen Zeiten über Bäume zu reden… (Herr Keuner, Bert Brecht)
Billo: Weil es kein richtiges Leben gibt im falschen, weil wir uns also immer wehren unter Bedingungen, die wir überwinden wollen und die uns noch binden, ist die Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenwidersprüchen lebenswichtig, so unappetitlich die Folgen bei deren Verwechslung auch ausfallen mögen. Tyrannenmord bleibt Mord, zweifelsfrei – aber zählt aufs Ganze gesehen nicht tausendfach mehr, dass der Tyrann weg ist?
Walter: Ich hab ja hier nicht gegen Tyrannenmord argumentiert und auch nicht gefordert, die Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenwidersprüchen ein- für allemal auf dem Misthaufen der Geschichte abzulagern. Diskutieren wir meinetwegen ganz unvoreingenommen und ergebnisoffen, was dieses Konstrukt leisten kann und was nicht.
Im Fall von Greta hätten wir – auch vor dem Endsieg über den Kapitalismus – durchaus Möglichkeiten, den Besonderheiten dieses Kindes und seiner Familie besser und respektvoller Rechnung zu tragen, als wir es mit diesem Hochjubeln tun. Ich bin absolut dafür, ihr Engagement ernst zu nehmen. Für mich heisst das aber gerade nicht, sie vor Kritik zu verschonen, wo solche angebracht scheint.
Wenn wir mal davon ausgehen, dass die Asperger-Diagnose zutrifft, dann können wir damit rechnen, dass sie in einigen Bereichen ihren Altersgenossen voraus ist, in anderen aber auch hintennach. Die Forderung, dass alle anderen meine Panik auch am eigenen Leib erleben sollen, ist schon etwas unreif, egozentrisch und politisch nicht hilfreich. Ich würde sie dafür nicht verurteilen, aber sie damit konfrontieren. Wenn man sie davor verschont und gar noch anfeuert, tut man ihr keinen Gefallen.
Irmy: Hätt es nicht besser formulieren können. Bravo.
Thomas: Ich bin froh, das ihre Eltern sie offenbar unterstützen und etwas abschimen. Sie tritt als Sprachrohr für eine ganze Generation auf und begibt sich damit in ein kollektives Kraftfeld. Das kann tatsächlich auch gefährlich sein. Um so wichtiger ist ein wohlwollendes, geerdetes und unterstützendes Umfeld.
Mangkut: Ich interessierte und setzte mich ab dem Kindesalter ein für die Natur wurde vor 50 Jahren durch den WWF politisiert,dann kam der Club of Rome und seit dann wissen wir es Alle ,wer sein Leben konsequent danach richtete(kein Auto,nur 2 mal Fleisch pro Woche,kein Flugzeug usw.) Wurde als Spinner abgetan, im besten Fall hieß es Moskau einfach. Einiges wurde angegangen aber im Grundsatz hat sich nichts geändert.
Ich finde es falsch überhaupt an einem Anlass wie das WEF teilzunehmen.
Und im übrigen gibt es in meiner Sicht viel dringendere Probleme als dieser Klimawandel würde man diese angehen hätte man auch das Klima wieder auf seiner Seite.
Liebe Greta du hättest wohl kaum gedacht das Du als Alibi für die Reichen bestens Dienst.
Walter: Was im verlinkten Text z.T. unterschwellig noch mittransportiert wird, kann ich nicht billigen. Die Titelfrage scheint mir allerdings berechtigt, auch wenn ich mich einer definitiven Antwort erst mal enthalten möchte.
Im Gegensatz zu den Genossen Studer und Brecht vermag ich aber keinen Prioritätenkonflikt zu erkennen zwischen ‚Haupt-‚ und tatsächlichem oder vermeintlichem Nebenwiderspruch.
Irmy: Der Ton im verlinkten Text geht wirklich gar nicht und die teils abwertenden Bemerkungen in Richtung Greta entlarven die scheinheilige Sorge um das Kind, mit dem dann selbst grob umgesprungen wird.
Quellen:
[1] Zuerst publiziert auf Facebook
[2] Journalistenwatch.com: «Alte Greta: Wird hier ein Kind von ZDF-heute medial missbraucht?» (online nicht mehr auffindbar)
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