In meiner Nachbarstadt Trieste marschieren am 3. November die (gar nicht so Neo-) Faschisten von CasaPound auf; ihr Name bezieht sich auf den USamerikanischen «Dichter» Ezra Pound, der die zweite Hälfte seines Lebens in Italien verbrachte und sich als glühender Propagandist für Mussolini zweifelhaften Ruhm erwarb.
Die Behörden von Trieste (die Stadt wird seit zwei Jahren von einer Rechtskoalition regiert) haben zwar unlängst eine kritische Ausstellung zum Gedenken an die vor 80 Jahren in Trieste von Mussolini verkündeten Rassengesetze torpediert, sehen sich aber «wegen des Rechts auf freie Meinungsäusserung» ausser Stande, den faschistischen Grossaufmarsch zu verbieten, auch wenn die ganze Stadt samt Geschäften und Restaurants aus Sicherheitsgründen für einen Tag lahm gelegt wird.
Der Faschismus ist in Italien drauf und dran, sich in der «Mitte der Gesellschaft» einzunisten, dank der Willfährigkeit rechter Politiker, vor allem, aber nicht nur jener der von Salvini auf rechtsnationalistisch getrimmten Lega. Das Problem sind nicht so sehr die Krakeeler unter ihren potthässlichen CasaPound-Flaggen und in ihrer nicht minder hässlichen Aufmachung, sondern die Damen und Herren in Deux-Pièces und Nadelstreif, die den faschistischen Inhalten nicht entgegentreten oder sie gar ein Stück weit teilen, wie es die faktisch von der Lega beherrschte italienische Regierung tut – eindrücklich beschrieben in einem Roman der italienischen Autorin Liaty Pisani [2].
Der unten verlinkte Artikel [2] beschreibt die vielfältigen Taktiken der Faschisten und ihrer Helfershelfer in den USA detailliert, und so ähnlich läuft es auch in Europa.
Quellen:
[1] Zuerst publiziert auf Facebook
[2] Liaty Pisani: «Das Tagebuch der Signora» (2007)
[3]Robert Evans: «Wie der Faschismus in den USA Fuss fasst»
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